Axels Radtour von Mittenwald nach Oberkrämer: Tag 10 Radtour (mit Wanderung) von Hof nach Liebengrün (Saale)

Hallo liebe Leser
da mein zweibeiniger Freund erschöpft auf dem Bett liegt, muss ich, euer Peppi, mal wieder ran und mühsam mit meinen Pfötchen den Text eingeben und die Bilder einfügen.
Das war heute ein sehr langer aber auch schöner Tag. Wir sind um 09:30 Uhr gestartet und waren erst um 18:00 Uhr in unserer Ferienwohnung in Liebengrün. Zum Einen, weil es insgesamt 75 KM Wegstrecke waren, zum Anderen, weil es ständig "runner un nuff" ging, wie uns ein sehr netter Wirt bei einer Zwangspause in seinem Thüringer Dialekt sagte. Weil es ständig runner un nuff ging, war der Fahradakku früh am Limit und musste geladen werden. Da man in einer Pause von ca. 30 Min den Akku aber nicht voll bekommt und weil es weiterhin runner un nuff ging mussten wir noch 2 weitere Pausen zum laden einlegen. Mein zweibeiniger Freund hat dies vor allem für isotonische Getränke 🍺 genutzt, um die Kondition zu verbessern wie er sagt. Ausserdem gab es auch noch Eierpfannkuchen mit Blaubeeren, Vanilleeis und Sahne. Um 18:00 Uhr kamen wir dann erneut mit einem fast leeren Akku in Liebengrün an.
Soweit der Tag in der Zusammenfassung. Sehr schöne Natur und sehr schöne Blicke.
Nun zu den Details und kleinen Zwischenbemerkungen meinerseits.

Der Weg begann sehr ruhig, um dann recht schnell auf und ab zu gehen. Die Kondition meines zweibeinigen Fahrers ist in den letzten 8 Tagen zwar um vieles besser geworden, aber die vielen Höhenmeter hinterließen ihre ersten Spuren. Von wegen "Der letzte Mohikaner". Heute war wieder die Rothaut zu sehen. Saß direkt hinter mir auf dem Rad. 😜
Kleine Quizfrage: Wie nennt man die Erscheinung, wenn der Hintern die gleich-rote Färbung hat wie das Gesicht?
Radtour an der oberen Saale ! 😂
Haha, der Alte kann sich ja nicht wehren. Liegt auf dem Bett und röchelt.
Aber zurück zur Tour. Irgendwann nachdem wir eine sehr lange Strecke bergab gefahren sind,
kam uns an der Landesgrenze von Thüringen eine Familie auf den Rädern entgegen. Die mussten das ganze Stück, das wir gerade hinunter gesaust sind, hinauf fahren. Eine ca 7 jährige Tochter war auf ihrem keinen Rad mit dabei. Ich bin mir sicher 300 Meter weiter und 100 Meter höher ging die Stimmung in den Keller. Es kamen ja nur noch ca 400 Höhenmeter.
Ich sag mal so. Wenn du einer 7 jährigen für immer die Lust am Fahrradfahren verderben möchtest, solltest du den Saaleradweg von Blankenstein nach Hof fahren. 😐
Nach weiteren Steigungen und Gefällen haben wir ein Paar überholt. Sie, frisch onduliert, blondiert und im Sommerkleid mit einem Kinderanhänger am Rad, indem der Prinz saß. Der Prinz war ein Cocker Spaniel und ließ sich kutschieren. Die Vorgeschichte stelle ich mir wie folgt vor.
Er: " Wenn denn wegen Corona das Reisen so schwierig geworden ist, lass uns doch in der Heimat einen Fahrradurlaub machen."
Sie: "Ja gut, aber nur wenn Prinz mit kann."
Er: "Ja gar kein Problem. Da kaufen wir so einen Kinderanhänger und da kommt er rein. Er darf ja nicht soviel laufen der kleiner Racker."
Als die Tour dann los ging hat er den Anhänger bei seiner Frau angebaut und ist vorweg gefahren.
Als wir nun die Dame mit blond gelockten Haar überholten - es ging gerade wieder mächtig bergauf - war ein leichtes Knurren zu hören. Und das kam nicht aus dem Anhänger.
Nach weiteren 100 Metern habe ich dann den Göttergatten überholt, der langsam fahrend auf seine schnaufende Frau wartete und tirilierte. Ein Mann zum Gerne haben oder?
Bei dem Klärungsgespäch der Beiden heute Abend würde ich gerne Mäuschen spielen.😆😆😆

Zurück zur Tour. Da wir irgendwann den Radweg verlassen mussten, um zu unserer Unterkunft zu kommen, wurde die Adresse im Fahradnavi angegeben. Leider wählt der Bosch-Navi vom Rad nicht immer wirklich Radwege aus. Das durfte Martin während der 1. Tage auch schon spüren.
Anstatt einfach noch 2,5 KM weiter auf der kleinen unbefahrenen Strasse zu fahren, zeigte das Navi links in einen Waldweg. Wir also gutgläubig abgebogen. Dieser Weg wurde holpriger und steiler und enger und bewachsener.
Das Resultat war, das mein Zweibeiner einen großen Teil der Strecke das Rad quer durch den Wald schieben konnte. Ein Weg war da nicht wirklich mehr zu erkennen. Er lies sich seine gute Laune aber nicht nehmen und meinte es könnte auch schlimmer kommen. Kam es dann auch. Mitten über dem sogenannten Weg lagen Bäume. Drum herum konnte man nicht, weil es steil bergauf und bergab neben dem Weg ging. Und da habe ich echt Respekt bekommen. Wie Conan der Barbar hat der Alte das Rad über die Bäume gehoben und unter den Bäumen querliegend drunter durch gezogen. Nach ca 2 KM dieses kleinen Wanderausflugs kamen wir wieder auf "normale" Wege. Waren zwar auch nur Wanderwege und ca 60 cm breit, aber immerhin war es ein echter Weg. Das Schöne war, das wir dadurch echt grandiose Ausblicke über die Saale und ihre Stauseen erhaschen konnten.
Zum Schluss noch kurz dies hier: Bei einer der Pausen, die Winnetou dringend benötigte, habe ich ihn gefragt ob das denn so gesund sei dauernd im roten Bereich zu drehen. Er glaubte nämlich, dass wenn er in den Profileinstellungen des Nutzers im Bosch Navi eingibt, das er 35 Jahre alt ist, 75 KG wiegt und gut durchtrainiert ist, das man das nicht merkt. Ich habe ihm dann gesagt, er soll doch mal am Navi 4 x nach unten klicken, um über die verschiedenen Bildschirme auf den Fitnesstracker zu kommen. Da stand die ganze Wahrheit!!
"ÜBERLASTUNG" stand da in fetten Buchstaben.

Aber am Ende des Tages hat er das gut gemeistert und uns sicher zur Unterkunft gebracht.
So muss jetzt Schluss machen. Er möchte in der Gastwirtschaft noch ein weiteres isotonisches Getränk zu sich nehmen. Vorsichtshalber und nur aus rein gesundheitlichen Gründen.
Hier noch ein paar Eindrücke......