Donnerstag, 30. Juli 2020

Tag 17 Radtour von Kloster Lehnin nach Marwitz, Oberkrämer

Hallo liebe Leser/in
heute nun der letzte Bericht der Tour de Allemagne, der natürlich von mir kommt. 😜


Peppi







Nach einer absolut ruhigen Nacht in den Klostergemäuern und einem guten Frühstück in einem Cafe an der Hauptstraße von Kloster Lehnin, trat mein zweibeiniger Fahrer mächtig in die Pedale. Jetzt wollte er schnell nach Hause kommen. Nach kurzer Zeit verließ der empfohlene Radweg die Straßen und führte in den Wald. Ein breiter fester Weg. Da die Nachttemperaturen nicht sehr warm waren und es im Wald recht kalt war, hat sich die Frostbeule widerwillig seine Fahrradjacke angezogen. Widerwillig deshalb, weil er extra für den letzten Tag und die Ankunft zuhause sein neues Funktionshemd von Vaude angezogen hat. Wollte wohl Eindruck zuhause schinden mit dem neuen Hemd und den braungebrannten Armen.
So fuhr er den Weg mit Jacke weiter, der nach ein paar Kilometern durch den Wald zur Teststrecke vom ADFC und allen Fahrradherstellern wurde. Der Belag wechselte von festen Sand in Schotter. Dann in losen Schotter. Die Schottersteine wurden größer und hätten auch als Steine in einem Gleisbett getaugt.
Am Besten wurde es, als der Weg schließlich nur noch aus schmalen Streifen in Autoreifenbreite wechselte und zu Zuckersand wurde, weil es in Brandenburg so wenig geregnet hat. Unbeirrbar und das Ziel vor Augen walgte der alte Mann weiter durch den Wald. Bis es zu seiner besten Einlage auf der ganzen Reise kam.  Für einige Meter gab es dann kein Ausweichen mehr und er musste durch feinen Sand fahren, der so fein und tief war, als wenn du im Sand vom Strand auf Rügen mit dem Rad fährst. Erst eine kleine Rechtsschleife, dann kurz ausbalanciert, gefolgt von einer Linksschleife und am Ende eine eingesprungene Sitzpirouette mit Doppeltoeloop, gefolgt von einem lauten Ruf nach "brauner riechender Masse".
Da lagen wir nun. Es war ja, Gottseidank, nur weicher Zuckersand und es gab keine Verletzungen.
Halt überall etwas Sand, wo er sonst nicht ist. Als ich dann sah, wie er eine handvoll Sand aus der Brusttasche seines feinen Hemdes holte, hatte ich direkt ein Tröpchen in meiner Lederbuchsen. 😂
Also alles abklopfen und das Rad 20 Meter weiter schieben, noch ein paar Hundert Meter irgendwie den Weg entlang eiern und dann war es wieder ein ordentlicher fester Radweg. Übrigens, brauchte er danach die Jacke nicht mehr. Er sah schon wieder a bisserl wie Winnetou aus. 😝
Als uns der Wald entließ waren wir schon am Schwielowsee, fuhren in Richtung Potsdam, um dann über die B1 und B2 auf breiten Radwegen über Fahrland nach Falkensee und schliesslich nach Marwitz zu kommen.  Da war sie nun, nach 66 KM heute, zu Ende die Tour als Vorbereitung in den Vor-Unruhe-Stand meines Herrn.
Nach 17 Tagen, mit der Anfahrt im Zug nach Mittenwald und 16 Radtagen entlang der Isar, dem Lech, der Donau, der Naab, der Saale, der Elbe und der Havel sind wir nach 1122 KM auf dem Rad angekommen. Rechnet man die 60 KM Etappe, die wir mit der Bahn von Bayreuth nach Hof gefahren sind dazu, wären das knapp 1200 KM gewesen, wie wir vorher geplant haben. 
Und schön war es. Deutschland ist ein schönes Land mit vielen freundlichen Menschen (einige können es nur nicht so zeigen) und herrlichen Landschaften. Es gab viele schöne Gespräche, schöne Orte und sehr gutes Bier. 😊😋
Die Planung haben wir mit Hilfe der App Komoot gemacht. Wer Komoot nicht kennt. Wir können die App nur empfehlen. Das Schöne ist auch, das sich das Fahrrad Navi von Bosch mit Komoot über Bluetooth verbinden lässt. So spiegeln beide Systeme ihre Daten hin und her und man kann eine bei Komoot geplante Tour direkt am Bosch-Navi abrufen. Anders herum schickt das Navi die gemachten Touren an Komoot, wo man sie veröffentlichen kann.
Mein Victoria Pedelec war ein zuverlässiger Begleiter. Es gab nicht ein Problem auf der gesamten Strecke. Auch der Gepäckträger von Thule für die gefederte Vordergabel hat sich als stabile und sichere Transportlösung für 2 weitere Taschen erwiesen. Die Taschen von Ortlieb oder Vaude sind absolut regendicht und könne nebenfalls empfohlen werden.
Der Verfasser dieses Blogs hofft durch seine Tagesberichte das Interesse bei den Lesern für Radtouren geweckt zu haben. 
Dieser Blog wird nun bis zur nächsten größeren Tour ruhen.
Habe die Ehre....
CIAO !


Potsdam
Kanal bei Schönwalde


Mittwoch, 29. Juli 2020

Tag 16 Radtour auf dem Berlin Hameln Radweg von Möckern nach Lehnin

Basierend auf den Erfahrungen von Gestern, bin ich gleich nach der Abfahrt im Ort zu Aldi gefahren, um mir 2 x 0,5 Liter Wasser zu kaufen. Einen Apfel hatte ich noch.
Direkt hinter Möckern verlief der Weg durch einen schönen Mischwald. Nach einigen wenigen Kilometern kamen dann wieder Felder, um dann wieder durch große Waldetappen abgelöst zu werden. Vom Belag her gab es heute alles. Landstraße, Asphaltiereter Radweg neben der Landstraße, Radwege auf Shotter, Asphalt, Zuckersand im Wald.  Alles in allem aber eine schöne Tour bis nach Kloster Lehnin.
Noch in S.-A. traf ich eine Dame, die aus dem Haus kam, als ich nach ca 20 KM eine Pause einlegte.
Sie fragte ob ich Hilfe benötige und war auch sonst sehr nett. Ich fragte, ob ich noch in S.-A. bin oder schon in Brandenburg. Ihre Antwort war so schön !
Sie sagte: "Nein sie sind hier noch im Jammer-Land. Oh Entschuldigung. Ich meine im Jerichower Land."
So heisst die Gegend um Möckern.  Ich dachte, der Name trifft den Nagel auf den Kopf. Und das sagt eine Einheimische. Sie entpuppte sich als aktive, lebenslustige Anwohnerin im Seniorenalter, die nach vielen Jahren wieder in ihre Geburts-Heimat zurück gekehrt ist. In den Jahren davor war sie "Auswanderin" in Baden-Würtemberg. Jetzt, rüttelt sie die kommunalen Politiker wach und fordert  einen schönen, sicheren Radweg ein und sie kämpft dafür, das in der Region mal was passiert und nicht nur "gejammert" wird. Der Tag fing an mir noch besser zu gefallen, als er schon war.
Kurz nach dem Jerischower Land, kam es, wie von der Dame angekündigt. Sie meinte, andere Gemeinden wären da viel weiter. Der Radweg entfernte sich von der Landstraße und führte viel Kilometer durch Wald oder an Pferdekoppeln vorbei.
Die letzten Kilometer verliefen dann wieder, mittlerweile in Brandenburg, auf Landstrassen bis nach Kloster Lehnin. Auf den 76 KM Wegstrecke gab es ein Cafe direkt am Weg. Das hatte natürlich geschlossen. Also habe ich mein Aldi-Wasser und meinen Apfel an einer Bushaltestelle unterwegs, irgendwo im Nirgendwo, zu mir genommen. Es gab noch 2-3 Hinweisschilder zu Lokalen, wenn man rechts oder links abbog und 2 KM fährt. Das habe ich mir verkniffen, weil ich nicht daran geglaubt habe, das eines dieser Lokale offen hat.
Im Ort Kloster Lehnin dann angekommen, war alles offen, was aussah wie eine Geschäft, ein Restaurant, Cafe oder Hotel.
Was is'n hier los?,  dachte ich. Sie Klosteranlage entpuppte sich als sehr schön restauriertes Anwesen
und mitten drin, in der ehemaligen Klosterschule liegt mein Zimmer, das ebenfalls sehr schön neu restauriert wurde und alles hat was man benötigt.
Nach einer langen Dusche habe ich mir das Klosteranwesen mit Kräutergarten, Hospiz, Krankenhaus,
der Kirche und vielem mehr angeschaut und bin in den Ort gelaufen.  Hier gibt es noch den kleinen Klostersee und ein paar Geschäfte, sowie Cafe's und einen Biergarten !!
Ja ist denn scho'a wieda Weihnachten?
Dort ein typisches brandenburgisches "Gösser" Pils aus Österreich getrunken, um dann in  ein typisch brandenburgisches Restaurant, zum Thai, zu gehen. 😀😀
Morgen geht es endlich nach Hause, zu der besten Frau, die man sich denken kann.
Ach ja, und dann gab es auch wieder eine Idee von dem Navi links abzubiegen. Mit einiger Skepsis
bin ich dem Vorschlag gefolgt, um nach wenigen 100 Metern festzustellen, das ein Bum quer über dem Weg liegt und danach der Weg quasi nicht mehr existiert. Also umgedreht, bis zum Abzweig zurück und einfach geradeaus  weiterfahren, bis der nächste Ort kommt.



Das Gästehaus vom Kloster
Klostersee
Die Klosterkirche mit dem Hospiz

Das beste was ich seit Wochen gegessen habe. Ein hervoragendes thailändisches Restaurant. Leider war ich der einzige Gast.


Dienstag, 28. Juli 2020

Tag 15 Radtour von Bernburg nach Möckern

Nach einem guten Frühstück mit Omelette, frischen Gurken und Tomaten habe ich das Fahrrad beladen und bin erst um 10:00 Uhr losgefahren, nachdem ich mir bei Aldi gegenüber noch Obst und etwas zu trinken gekauft habe. Im Laufe des Tages, sollte sich das als eine gute Entscheidung herausstellen.
Es ging entlang der Saale, aber auch über Felder. Viele Felder. Sehr viele Felder. Man was haben die hier Flächen und Felder. 😊
Der Zustand des Radweges war heute nicht mehr ganz so gut wie die Tage vorher, da man öfter über Kopfsteinpflaster oder Betonplattenwege fahren musste. Das stellte zwar kein Problem dar, aber man wurde kräftig durchgeschüttelt. Auf den freien Flächen ist man dem Wind ordentlich ausgesetzt. Und heute gab es viel Wind. So wie es bei uns eigentlich normal ist, kommt der Wind meistens aus Nord-Nordwest. Mein Ziel Möckern liegt natürlich nordwestlich von Bernburg.  Gut das ich ein Pedelec habe und durch den Motor unterstützt wurde.
Kurz vor der Mündung der Saale in die Elbe ging es mit einer kleinen Seilfähre über die Saale bis nach Barby, dem Ort an der Mündung. Um zur Mündung direkt zu kommen, muss man noch ca 2 KM einen Feldweg die Elbe entlang fahren. Da gibt es aber nicht wirklich viel zu sehen. Außer der Hochzeit der beiden Flüsse Saale und Elbe gab es noch ein paar Angler und Shaun war mit seinen Freunden da. Die Saale fließt ca. 400 KM bis zur Elbe und dann gibt es kein Lokal oder eine Wirtschaft. Da ist ja bei der Mündung des Tegeler Fließes in den Tegeler See mehr los. Wenn man da an das Deutsche Eck in Koblenz mit Mosel und den Rhein denkt......
Naja, so blieben die Fährfahrten das Highlight des Tages. Denn direkt bei Barby bin ich dann das 2. Mal Fähre gefahren, um über die Elbe zu kommen. Danach fuhr ich ein Stück den Elbe Radweg entlang und bog dann ab, in Richtung Nordwesten, nach Möckern.
Die Strecke bis Darby war etwa 35 KM lang. Die 2-3 Gasthöfe oder Cafes, die es gab, waren geschlossen. So ging es weiter bis nach Möckern. Nur sehr, sehr wenige Lokale und alle haben geschlossen. In Möckern angekommen, war ich sehr durstig, denn außer meiner 0,5 Liter Apfelschorle von Aldi, hatte ich nichts getrunken. Da ich im Gasthof und Hotel "Schwarzer Adler" mein Zimmer gebucht habe, war ich zuversichtlich nach insgesamt 66 KM ein kaltes Anlegebier zu bekommen.
Der Wirt übergab mir den Zimmerschlüssel und verneinte meinen Wunsch nach Essen am Abend und einem Getränk, da er eigentlich geschlossen hat. Oops! Da war es wieder. Erneut hatte ich das Gefühl mich entschuldigen zu müssen, das ich etwas kaufen möchte. Es gibt ein Cafe und 2 Gastwirtschaften in Möckern. Alle sind geschlossen. Mein Zimmervermieter sagte, das alle Kurzarbeit angemeldet haben und deswegen hier alle in der Gegend geschlossen haben. Ich denke, das einige von denen auch nie mehr öffnen werden. Wenn ich so die Grundhaltung der Leute heraus höre, vielleicht auch gar nicht so schlecht. 😒
Aber es gab doch noch 2 Möglichkeiten im Ort. Ein Döner Grill hatte geöffnet und ein Asia Imbiss vor dem Edeka Markt. Von den Asiaten und den Türken hatte anscheinend niemand Kurzarbeit. 🙏
Resümee:
                Gibt es etwas nenneswertes zwischen Bernburg und Möckern zu sehen? Nö
                Gibt es einen Grund nach Möckern zu fahren? Nochmal nö.
Aber in Möckern gab es nach 66 km eine Übernachtungsmöglichkeit in Richtung Heimat. Morgen geht es dann nach Kloster Lehnin. Bin schon gespannt auf den Weg nach Brandenburg.





Montag, 27. Juli 2020

Tag 14 Radtour auf dem Saale Radweg von Halle nach Bernburg

Der Tag beginnt mit strahlend blauen Himmel und angenehmen Temperaturen. Nach wenigen Kilometern durch die Innenstadt von Halle geht der Radweg durch grüne Parks und Waldstücke, entlang der Saale.
Wirklich sehr schön. Danach führt der Weg abwechselnd an Feldern vorbei oder man fährt durch schattigen Mischwald. Und wieder ist die Qualität der Strecke außerordentlich gut. Nur in den Dörfern, wo die Zuständigkeit der Wege bei den Gemeinden liegt, gibt es ab und zu kurze Strecken mit Kopfsteinpflaster.
Aber in Summe eine hervorragend gepflegter Radweg.
Es gibt auch hier in Sachsen-Anhalt, entlang der Saale, einige Burgen oder Schlösser, welche zur Besichtigung einladen.
Das war mir bisher so nicht bewusst. Ich kannte diese alten Gebäude hauptsächlich aus Thüringen.
Also auch hier trifft wieder zu: Reisen bildet !
Das ist überhaupt das Schöne an Radreisen. Man entdeckt viel mehr, als wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Entlang des Saale Radweges gibt es auch einige Restaurants oder Rastmöglichkeiten,  die zu Pausen einladen. Da die Strecke heute nur ca. 60 KM lange werden soll, nutze ich die Gelegenheit bei dem schönen Wetter öfter als die Tage zuvor und genieße den Ausblick bei mehreren Pausen. Ansonsten habe ich die Motorunterstützung heute mal auf "Mittel" eingestellt, anstelle der Einstellung "ECO", um möglichst weit zu kommen und gleite gemütlich durch die Landschaft. Peppi und ich lassen uns gemeinsam Richtung Bernburg schaukeln.
Am frühen Nachmittag erreiche ich dann schon unser Ziel und checke in der Unterkunft ein.
Den Abschluss des Tages bildet dann abends das Essen im angeschlossenen Restaurant der Unterkunft, wo man tschechische Spezialitäten und "Budvar" Budweiser Bier vom Fass anbietet.  Alles sehr lecker.
Das haben wir unterwegs gesehen:



















Sonntag, 26. Juli 2020

Tag 13 Radtour entlang des Saaleradweges von Camburg bis Halle an der Saale

Für alle die sich Sorgen um Peppi machen. Es geht ihm gut. Er ist a bisserl traurig, weil wir seine Heimat, die Berge, verlassen haben. An der Grenze von Bayern nach Thüringen sank seine Stimmung zuerst, aber die schöne Landschaft in Thüringen hat ihm auch sehr gut gefallen. Würde er natürlich nie zugeben. "Wenn Berge, dann die Alpen" sagt er. 
Gestern dann, als die Landschaft weniger spektakulär und vor allem flacher wurde, senkte sich auch seine Gemütslage Aber nicht nur deswegen. In Camburg, im Norden Thüringens, kurz vor Sachsen-Anhalt, fand er das Verhalten der Einwohner, sagen wir mal speziell.
Angefangen hat es mit der Vermieterin der Pension. Wir haben sie am Vortag angerufen und ein Zimmer reserviert. Als wir dann gegen 14:30 Uhr ankamen war niemand da. Also nochmals auf dem Handy bei ihr anrufen. Nachdem es ein paar Mal geklingelt hat, wurden wir weggedrückt. War sicher ein Versehen oder gerade etwas wichtiges zu tun. Also habe ich eine SMS geschrieben, das wir vor der Tür sitzen
und in unser Zimmer möchten. Nachdem ich 15 Min. gewartet habe und keine Rückmeldung kam, habe ich erneut angerufen. Jetzt wurde abgenommen und gefragt wer denn da anruft. Höflich stellte ich mich erneut vor und sagte, das ich der avisierte Gast bin, mit dem sie gestern telefoniert hat und vor ihrer Tür sitze.
Daraufhin antwortete sie: "Na dann komme ich eben vorbei."
Ich denke das das eine Codesprache ist und gemeint war: " Hallo Herr Krause, schön das sie unser Haus augewählt und es gefunden haben. Ich bin nur ca 5 Min. von Ihnen entfernt und komme gleich zu Ihnen.
Wenn sie möchten, können Sie gerne hinter dem Haus im Garten auf einen der Stühle platznehmen bis ich da bin. Sie sind ja sicher erschöpft von der Anreise. "
An den Tagen in Bayern und Thüringen (Obersaale) benutzten sie keinen Sprachcode. Da fühlte man sich jederzeit und überall sofort willkommen.
Heute fuhren wir dann nach wenigen Kilometern nach Sachsen-Anhalt hinein.
Wie gesagt, die Landschaft ist weniger spektakulär und auch die Städte und Dörfer haben nicht den Charme wie die Tage zuvor. Wobei die Weinhänge bei Freyberg schön anzuschauen waren.
Als wir gegen 14:00 Uhr an einer griechischen Taverne vorbei kamen, wollte ich etwas trinken und vorsichtshalber in der Zeit den Akku des Fahrrades aufladen. Auch hier wieder der gleiche Sprachcode.
Die Wirtin: " Wir haben eigentlich geschlossen und nur vergessen die Tür zu schliessen."
Die Frage: "Und uneigentlich, haben sie da geöffnet?" habe ich mir erspart, denn ich kannte ja den Code und konnte es gleich übersetzen: "Hallo lieber Gast. Ich freue mich das du da bist. Normalerweise haben wir jetzt Mittagspause und geschlossen. Was bin ich froh, das die Tür nicht verschlossen wurde. So können wir dir unsere Spezialitäten anbieten. (und Umsatz machen) Denn ich bin aus Leidenschaft Wirtin und lebe für meinen Beruf und mein Restaurant. Bitte nimm Platz. Ich stecke derweil das Ladegerät in die Steckdose."
Seit dem ist Peppis Stimmung eher verhalten. Er versteht den Code, den man in Sachsen-Anhalt und knapp davor benutzt eben nicht. Er sagt er hat schon a bisserl Angst, wie das in Brandenburg werden soll. Da gibt es doch das eine Lied von Rainald Grebe.https://www.youtube.com/watch?v=uellmynA34U
Auch die Menschen, die uns im Laufe des Tages begegneten und eindeutig keine Touristen waren, hatten irdgendwie alle einen leeren Gesichtsausdruck. Auch die Häuser unterwegs in den kleineren Dörfern hatten nicht die Pracht (es gab natürlich Ausnahmen) wie die Tage zuvor.
Peppi sagt: "Mann was ist mit denen hier los. Warum kaufen die sich nicht einen Eimer Farbe und packen an? Dann bekommt auch ihr Gesicht und ihre Augen bestimmt wieder mehr Farbe und leuchten. Wieso sind die so, so wie sie sind?"
Auf eine Frage von mir an eine andere Dame, betreffend einer Burg, sagte die angesprochene: " Das sollten sie sich auf jeden Fall ansehen. Da kommen sogar die aus dem Westen, um sich das anzuschauen. "
Solche Sätze nach 30 Jahren. Auch hier habe ich mir die Frage erspart warum denn die aus dem Norden und dem Süden nicht kommen. 😋
Als wir in dann Halle ankamen, fuhren wir direkt auf das Gebäude das MDR zu. Ich wusste gar nicht wo das Programm des MDR zusammengestellt wird. Aber jetzt ist mir einiges klar. Wieso das MDR Fernsehprogramm so ist wie es ist. Jetzt passt alles zusammen. Ich meine, habt ihr da mal reingeguckt?

Egal zurück zum Tag. Nach dem freundlichen Empfang an der Rezeption durch einen Angestellten mit Migrationshintergrund ( der ist bestimmt noch nicht so lange in der Gegend und noch nicht im Verhalten angepasst) und einer frischen Dusche im Hotel habe ich einen Spaziergang durch die City von Halle gemacht. Hier wurde in den letzten Jahren viel gemacht. Die Altstadt mit ihren Gebäuden, Kirchen und die Fussgängerzonen mit ihren vielen Shops waren schön anzuschauen.
Was mir sehr gut gefallen hat war die Qualität des Saaleradweges in Sachsen-Anhalt. Quasi alles war wunderbar asphaltiert und sehr gut befahrbar. Baustellenumleitungen waren extra für die Radfahrer beschildert. Wirklich ein sehr guter Weg in S-A.
Hier wie immer die Bilder des Tages.

Bismarck Denkmal der Gefallenen zum 1. Weltkrieg
Gradierwerk in Bad Dürrenberg


Blick auf den Dom von Naumburg


Weinberge






Kriegsdenkmal